Experteninterview: Welche Töpfe eignen sich am besten für das Kochen mit Induktion?

 

Das Kochen mit Induktion setzt sich weltweit zunehmend durch – und das aus gutem Grund. Diese Technologie ist schneller, sicherer und energieeffizienter als herkömmliche Kochmethoden. Um jedoch das volle Potenzial eines Induktionskochfelds auszuschöpfen, ist hochwertiges Kochgeschirr unerlässlich. Novy sprach mit Dries Balcaen, Engineering Manager bei Beka, und Kevin Hallaert, Account Manager bei BergHOFF – zwei Marken mit jahrzehntelanger Expertise in der Entwicklung von qualitativ herausragendem Kochgeschirr.

 

Ist ein Induktionskochfeld besser als Gas oder Keramik?

"Induktion funktioniert grundlegend anders als Gas oder Keramik“, erklärt Kevin Hallaert von BergHOFF. „Das Kochfeld erzeugt ein magnetisches Feld, das die Wärme direkt im Boden des Topfes entstehen lässt. Die Oberfläche selbst bleibt dabei weitgehend kühl – so geht kaum Energie verloren.“

Dries Balcaen von Beka ergänzt: „Bis zu 90 % der Energie gelangen exakt dorthin, wo sie gebraucht werden: ins Essen. Zum Vergleich: Beim Gaskochen entweicht oft die Hälfte der Wärme an den Seiten der Töpfe. Das macht sich nicht nur in der Geschwindigkeit bemerkbar, sondern auch bei den Energiekosten.“

Neben der Effizienz ist auch die Präzision ein großer Vorteil: „Die Temperatur reagiert unmittelbar auf jede Veränderung – ideal für empfindliche Zubereitungen wie das Schmelzen von Schokolade oder feine Saucen. Gleichzeitig ist die Leistung hoch genug, um Wasser in Rekordzeit zum Kochen zu bringen – ein echter Pluspunkt in hektischen Momenten.“

„Auch das Thema Sicherheit spielt eine große Rolle“, betont Kevin. „Das Kochfeld bleibt relativ kühl und funktioniert nur mit geeignetem Kochgeschirr. Wird der Topf entfernt, schaltet sich die Kochzone automatisch ab. So sinkt das Risiko von Verbrennungen oder Überhitzung erheblich. Darüber hinaus lässt sich das Kochfeld nach dem Kochen sofort reinigen – ganz ohne Rost oder Brenner wie beim Gaskochen und ohne eingebrannte Rückstände wie bei Glaskeramik. Induktion vereint Geschwindigkeit, Kontrolle, Sicherheit und Komfort in einem durchdachten System.“

 

Die Basis: Woran erkennt man einen induktionsgeeigneten Topf?

Laut Dries beginnt alles mit dem richtigen Boden: „Ein induktionsgeeigneter Topf muss über einen magnetischen Boden verfügen – das ist entscheidend. Ein einfacher Magnettest genügt: Haftet der Magnet, ist der Topf geeignet. Ebenso wichtig ist eine plane Bodenfläche. Je flacher der Boden, desto besser der Kontakt zur Kochzone – und desto effizienter die Wärmeübertragung.“

symbool inductie-proof pan  

Kevin ergänzt: „Auch die Größe spielt eine Rolle. Zwar passen sich moderne Induktionsfelder der Topfgröße an, aber bei zu kleinen Töpfen auf großen Zonen wird nur der direkte Kontaktbereich erhitzt – der Rest bleibt kalt. Dadurch verringert sich die Effizienz. Zusätzlich hilft das Induktionssymbol – meist eine Spule – auf dem Topfboden oder der Verpackung bei der Orientierung.“

 

Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Induktionstopf aus? Gibt es Materialien, die besonders gut funktionieren?

„Bei BergHOFF setzen wir vor allem auf Gusseisen, Edelstahl und Aluminium mit ferromagnetischer Schicht“, sagt Kevin. „Gusseisen eignet sich hervorragend für langsames Garen, Edelstahl ist vielseitig und langlebig. Aluminium ist leicht und erhitzt sich schnell – allerdings funktioniert es nur mit einer ferromagnetischen Bodenplatte auf Induktion.“

Dries erklärt weiter: „Bei Beka setzen wir auf Mehrschichtböden – mindestens 3PLY, besser noch 5PLY. Diese mehrlagige Struktur aus Edelstahl und Aluminium sorgt für eine gleichmäßige und schnelle Wärmeverteilung – ganz ohne Hotspots, die Speisen anbrennen lassen. Eine dicke Bodenplatte allein reicht nicht – entscheidend ist die Qualität der Schichten. Materialien wie reines Aluminium, Kupfer, Glas oder Keramik funktionieren nicht auf Induktion – es sei denn, sie sind mit einer magnetischen Schicht versehen.“

Tipp:
Wer von Gas oder Glaskeramik auf Induktion umsteigt, sollte in neue Töpfe investieren. Älteres Kochgeschirr weist häufig keinen magnetischen oder ausreichend planen Boden auf – dadurch kann es auf Induktion unzuverlässig oder gar nicht funktionieren.


Wie pflegt man Induktionskochgeschirr, um Langlebigkeit und optimale Leistung zu sichern?

Sowohl Beka als auch BergHOFF betonen: Gute Pflege ist ebenso wichtig wie eine hochwertige Verarbeitung.


Mit der richtigen Handhabung bleibt ein Topf über Jahre hinweg leistungsstark“, so Dries. „Am besten bei niedriger bis mittlerer Hitze kochen – dank der effizienten Wärmeleitung sind hohe Temperaturen meist unnötig. Nach dem Kochen den Topf abkühlen lassen, bevor er gereinigt wird. Niemals einen heißen Topf mit kaltem Wasser abschrecken – das kann den Boden verziehen. Handwäsche ist vorzuziehen, insbesondere bei Antihaftbeschichtungen. Metallbesteck und Scheuerschwämme sollten vermieden werden. Bei Gusseisen hilft ein leichtes Einölen und trockenes Lagern, um Rost zu vermeiden.“

Kevin ergänzt: „Auch der Zustand des Bodens ist wichtig – ein verzogener Boden verliert den Kontakt zum Kochfeld und beeinträchtigt die Leistung deutlich. Ein hochwertiger Topf ist eine Investition, die sich durch richtige Pflege mehr als bezahlt macht.“

Tipps für häufige Pflegefälle bei Edelstahl

  • Weiße Flecken: Oft Rückstände von Stärke. Mit einem Gemisch aus gleichen Teilen Wasser und Essig reinigen, kurz aufkochen, mit einem weichen Schwamm schrubben, gründlich abspülen und abtrocknen.
  • Verfärbungen: Zuerst mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen, anschließend mit Edelstahlreiniger behandeln, abspülen und trockenreiben.
  • Verbrannte Rückstände: Den Topf mit Essig (optional mit etwas Backpulver) füllen, 15 Minuten einwirken lassen und mit Stahlwolle säubern – die Rückstände lösen sich mühelos.

Gibt es eine Kochtechnik, die auf Induktion besonders gut funktioniert?

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Kevin: „Ein großer Vorteil von Induktion ist die Geschwindigkeit – insbesondere die Boost-Funktion ist perfekt, um Wasser oder Suppen rasch zum Kochen zu bringen. Aber Vorsicht: Sie sollte nur bei Flüssigkeiten verwendet werden, nicht beim Braten – die Temperatur steigt dabei zu schnell und kann das Kochgeschirr beschädigen. Richtig eingesetzt, spart sie enorm viel Zeit.“

Dries: „Slow Cooking ist eine Kunst, die auf Induktion hervorragend funktioniert – Eintöpfe, feine Saucen oder cremige Risotti gelingen durch die präzise Temperaturregelung besonders gut. Wichtig ist auch das langsame Aufheizen der Pfanne: Stelle das Kochfeld auf eine mittlere Stufe – zum Beispiel 6 oder 7 – und gib der Pfanne etwas Zeit. So verteilt sich die Wärme gleichmäßig über den Boden und das Kochergebnis wird deutlich harmonischer. Hotspots werden vermieden, das Ergebnis ist konstant hervorragend.“

Fazit der Experten

Nach jahrzehntelanger Erfahrung sind sich Dries und Kevin einig: „Hochwertige Töpfe sind der Schlüssel zum Kocherfolg auf Induktion. Sie entscheiden darüber, ob Kochen zur Frustration oder zur Freude wird. Wer in Qualität investiert, auf den Bodenaufbau achtet und sein Kochgeschirr richtig pflegt, holt mühelos das Maximum aus einem Novy Induktionskochfeld.

 

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